„Maximale Chance auf Bildung, minimale Chance auf Viren“
Seit Beginn der Pandemie war es der Wille von Bildungsminister Claude Meisch, das schwierige Gleichgewicht zwischen dem Schutz der Gesundheit von Lehrern und Schülern einerseits und den grundlegenden Aufgaben der Schule andererseits sicherzustellen.
Zum Schuljahresbeginn 2020/2021 wurden die pädagogischen und sozialen Interessen unserer jungen Menschen erneut in den Vordergrund gerückt. Neben dem Wohlergehen der Schüler sollten ihre Selbstständigkeit, ihre Kreativität und ihr kritischer Geist wieder optimal gefördert werden. Wir dürfen keine verlorene Generation durch die Covid-19-Pandemie riskieren. Unsere Schulen müssen wieder ihre volle Verantwortung übernehmen, indem sie den Kindern die notwendigen sozialen, psychologischen und intellektuellen Fähigkeiten vermitteln.
Wir müssen sicherstellen, dass die Schüler und Schülerinnen nicht den Anschluss verpassen, insbesondere diejenigen, die zu Hause keine Hilfe bekommen. Initiativen wie die ‚Summer School‘ und die Plattform ‚schouldoheem.lu‘ sollen daher beibehalten werden.
Wie Minister Claude Meisch weiter betont, möchte man verhindern, dass Schüler ihre sportlichen, sozialen und kulturellen Aktivitäten, die sie aufgrund der Pandemie einstellen mussten, vollständig aufgeben. „Wenn wir in Zukunft eine starke und solidarische Gesellschaft haben wollen, ist es wichtig, dass sich die jungen Menschen weiterhin stark engagieren“, sagte der Bildungsminister.
„Wir kümmern uns“
Um das Wohlergehen unserer Kinder und Jugendlichen zu gewährleisten, werden in Zukunft eine Reihe von Präventionsprojekten vom „Centre psycho-social et d’accompagnement scolaires“ (CePAS) gestartet. Der proaktive Weg soll gewalttätig und süchtig machendes Verhalten verhindern und die notwendige Aufklärung über Sexualität, Emotionen und Social-Media-Verhalten sicherstellen.
In diesem Zusammenhang sollte die Einbeziehung von Kindern mit Verhaltensstörungen weiter gefördert werden. In den Lyzeen werden die Unterstützungsteams für Schüler mit spezifischen Bedürfnissen (ESEB) weiter verstärkt, während Mitarbeiter an den Grundschulen zu Themen wie Prävention und Deeskalation geschult werden sollen.
Integration von Neuankömmlingen (Primo-Arrivants)
Neben der Inklusion spielt auch die Integration von Migranten- und Flüchtlingskindern eine Schlüsselrolle bei der Schaffung eines offenen und freundlichen Klimas an unseren Schulen. Das Bildungsministerium möchte daher einen neuen Dienst speziell für die Aufnahme und Integration dieser Schüler einrichten.
Durch eine regelmäßige Beobachtung sollen eventuelle Probleme rechtzeitig erkannt werden, um die Schullaufbahn gegebenenfalls anzupassen. Auch diese Kinder sollen sich in Luxemburg wohl fühlen und eine faire Chance für die Zukunft haben.
2020 – Das Jahr der Digitalisierung
Um dem digitalen Wandel und den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden, müssen unsere Kinder und Jugendlichen lernen, mit den neuesten Technologien umzugehen. Das Bildungsministerium hat beschlossen, in diesem Jahr eine Reihe von Modernisierungen im Lehrplan vorzunehmen – noch vor der Corona-Pandemie. Die Gesundheitskrise hat uns dann umso mehr bestätigt, wie wichtig und nützlich digitale Kompetenzen in unserer Zeit sind.
Kodierung
Eines der Hauptvorhaben im Hinblick auf ein modernes Schulsystem ist die Einführung des ‚Coding‘ in der Grundschule mit dem Schuljahresbeginn 2020/2021. Auf spielerische Art und Weise sollten Kinder lernen, wie Rechner funktionieren und wie sie mit ihnen kommunizieren können.
In einer ersten Phase wird das ‚Coding‘ nur im Rahmen des Mathematikunterrichts im Zyklus 4 unterrichtet. Ab dem Schuljahr 2021/2022 sollten digitale Kompetenzen in allen Zyklen gefördert werden, indem die Codierung sich wie ein roter Faden durch die verschiedenen Fächer zieht. Um alle Fragen zur Digitalisierung von Schulen zu beantworten, werden 15 neue Lehrer eingestellt, die sich auf die Vermittlung digitaler Kompetenzen spezialisiert haben.
Gleichzeitig wird ein neuer Kurs in ‚Science Numériques‘ für die 7. bis 5. Klasse der Sekundarschulen eingeführt. In diesem Zusammenhang soll auch das Programm ‚one2one‘ fortgesetzt werden, das vorsieht, dass jeder Schüler ein Tablet erhält.
Ein zusätzliches Ausbildungsangebot
Aufgrund der aktuellen Krise fällt es jungen Menschen derzeit äußerst schwer, einen Ausbildungs- oder einen Arbeitsplatz zu finden. Eine der Prioritäten der DP besteht darin, ein Anwachsen der NEETS zu verhindern, also die Zahl der jungen Menschen, die weder arbeiten noch in Ausbildung sind, noch eine Hochschule besuchen.
Mit der Initiative „Diplom+“ hat Minister Claude Meisch einen neuen Weg eingeschlagen, der den Übergang vom Lyzeum zum Arbeitsmarkt erleichtern soll. Es ist ein einjähriger Kurs, der es den Teilnehmern ermöglicht, ihre Soft Skills, ihr praktisches Know-how und ihre Autonomie zu stärken. Die Ausbildung richtet sich an junge Absolventen der Sekundar- und Berufsbildung und vermittelt ein breites Spektrum an transversalen Kompetenzen, die heute und in Zukunft auf dem Arbeitsmarkt gefragt sein werden.
Um den Mangel an Lehrstellen auszugleichen, wird das Nationale Zentrum für berufliche Weiterbildung (CNFPC) in seinen Werkstätten in Esch-sur-Alzette und Ettelbrück eine Reihe von Schulungen anbieten, und damit die Rolle eines ausbildenden Arbeitgebers übernehmen.
Eine weitere Priorität der DP ist die weitere Diversifizierung des nationalen Bildungsangebots. Für das Schuljahr 2020/2021 sind zwei neue Sektionen in der ECG (Ecole de Commerce et de gestion – School of Business and Management) für die 2. und 1. Klasse (Abschlussklasse) geplant: Die Sektionen ‚Finanzen‘ und ‚Marketing, Medien, Kommunikation‘.
Das Lycée privé Emile Metz (LPEM) wird jetzt eine neue DAP-Ausbildung zum ‚Agent spécialisé en Smart materials‘ an.
Und schließlich gibt es am Lycée de Garçons Esch (LGE) jetzt eine Vorbereitungsklasse für das internationale Abitur (International Baccalaureate).
Lifelong Learning
Um sich gut auf die kommenden Anforderungen des Arbeitsmarktes vorzubereiten, reicht es nicht aus, nur in die Bildung unserer Kinder und Jugendlichen zu investieren. Die interministerielle Arbeitsgruppe ‚Skillsdësch‘ hat sich zum Ziel gesetzt, den Bedarf an Kompetenzen zu analysieren, die wichtigsten Branchen für die Zukunft zu definieren und einen nationalen Aktionsplan für Bildung aufzustellen.
Minister Claude Meisch sieht vor, die drei Anbieter des ‚Lifelong Learning‘ – das Nationale Institut für Sprachen (INL), das Nationale Zentrum für berufliche Weiterbildung (CNFPC) und den Erwachsenenbildungsdienst (SFA) – unter dem Dach einer Volkhochschule (Université populaire) zusammenzufassen. Diese neue Hochschule wird voraussichtlich 2021 am Standort Esch / Belval eröffnet. Schließlich sollte das Angebot der Erwachsenenbildung, insbesondere im digitalen Bereich, ausgebaut werden.
Kein Hotspot der Pandemie
Die Schule ist kein Hotspot der Pandemie. Dies ist eine der Schlussfolgerungen des jüngsten Berichts über die Entwicklung positiver Covid 19-Fälle in Schulen. Im Gegenteil: Das Stufen-Modell habe dazu beigetragen, die Ausbreitung des Virus in Schulen zu verlangsamen.
Mobile Testteams in Schulen
Tests sind und bleiben ein Schlüsselelement im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Um in Zukunft schneller auf isolierte Infektionen im Klassenzimmer reagieren zu können, sind seit dem 16. November ein Dutzend mobile Testteams in den Schulen aktiv. Betroffene Schüler und Lehrer können somit vor Ort getestet werden und müssen nicht mehr zu einem Testzentrum oder Labor fahren.
Schülertransport
Nach den Allerheiligenferien wurde die Kapazität der Schulbusse erhöht. Dies stellt sicher, dass die Hygienevorschriften in den Bussen besser eingehalten werden können.
Den vollständigen Bericht des Bildungsministeriums finden Sie hier [mehr…]