Tourismus
Tourismusindustrie hinaus. So ist der Tourismus ein zentraler Treiber für Regionen, die lokale Wirtschaft und die Menschen vor Ort. Aus diesen Gründen ist eine zielorientierte Tourismuspolitik wichtig, die die positiven Aspekte des Tourismus unterstützt und den Tourismusakteuren hilft, die Herausforderungen der Zukunft anzugehen. Die DP setzt auf eine Tourismuspolitik, die einerseits den Qualitätstourismus fördert und andererseits einen klaren Mehrwert für die Bevölkerung, die Regionen und die einheimische Wirtschaft bringt. Dabei werden ganz bewusst, die thematischen Stärken weiter ausgebaut, wie Gedenktourismus, Önotourismus, Aktivtourismus (Wandern- und Radfahren), Kulturtourismus oder Kulinarik. Dabei soll das Thema Nachhaltigkeit in sämtlichen Bereichen als durchgängiger Faden stets mitgedacht werden.
Die Professionalisierung der Tourismuspolitik wurde in der laufenden Legislaturperiode deutlich vorangetrieben, in etwa durch die Ausarbeitung einer Freizeit- und Businesstourismusstrategie. Gleichzeitig wurden konkrete Projekte angestoßen, wie etwa den Kauf und die Instandsetzung des historischen Schiffs „MS Marie-Astrid“ – berühmt als Ort an dem die Schengener Verträge unterzeichnet wurden, der Erstellung eines Architektenentwurfs von „Glamping Cabins“ („Tiermchen“), die als ausgefallenes Übernachtungskonzept von sämtlichen AkteurInnen quer im Land genutzt werden können oder den Start der „Visit Luxembourg“-App, die sämtliche touristische Angebote im Land bündelt.
In der laufenden Legislaturperiode wurde erstmalig detaillierte partizipativ ausgearbeitete Tourismusstrategien mit konkreten Handlungsmaßnahmen entwickelt. Die DP wird diese konsequent umsetzen, um Luxemburg als nachhaltige und qualitativ hochwertige Tourismusdestination weiterzuentwickeln, die auch einen Mehrwert für die Menschen vor Ort schafft.
Die Tourismuspolitik der DP steht für Qualität und peilt keinen Massentourismus an. In der laufenden Legislaturperiode wurde der Fokus der hiesigen Tourismuspolitik deutlich stärker auf Nahmärkte, wie die Niederlande, Deutschland, Frankreich und Belgien gelegt. Diese Zielgruppen sind nicht nur im Sinne eines nachhaltigen Inlandtourismus interessant, sondern ihre Verweildauer ist auch deutlich länger als beispielsweise diejenige von Ferntouristen, die oftmals nur wenige Stunden im Land verbleiben. In den Fernmärkten soll auch in Zukunft nur sehr gezielt, Touristen angeworben werden, beispielsweise im nordamerikanischen Raum die Promotion des Gedenktourismus zur Erinnerung an den 2. Weltkrieg.
Mit den Nachhaltigkeitslabels „Ecolabel“ und „Green Business Events“ setzt Luxemburg klar auf das Thema Nachhaltigkeit. Auch verschiedene prioritäre touristische Schwerpunkte, wie beispielsweise der Aktivtourismus, spiegeln die Priorisierung von Nachhaltigkeit in der Tourismuspolitik wider. Für die DP ist allerdings klar, dass das Thema Nachhaltigkeit sich durchgehend durch die gesamte Tourismusstrategie ziehen muss, das gilt von den anvisierten Zielgruppen (Nah- vs. Fernmärkte), zur Förderung des einheimischen Tourismus bis hin zu einem respektvollen Umgang mit der Natur. Die DP wird daher für Luxemburg als globale Destination eine Nachhaltigkeitszertifizierung anstreben.
Die Hauptstadt ist ohne Zweifel ein starker touristischer Magnet. Die einzelnen Regionen mit ihren jeweiligen Besonderheiten haben allerdings touristisch genauso viel zu bieten. Die DP will die Regionen touristisch stärken und ihre Individualität hervorstreichen. Um dies zu tun, sollen eine stärkere Vernetzung und touristische Angebote, die Regionen miteinander verknüpfen, gefördert werden. Zudem wird die DP, ähnlich dem erfolgreichen Vorbild des ORT Éislek, den regionalen Tourismusverbänden eine bessere Einbindung in das GIE Luxembourg for Tourism anbieten. Dies wird es den Tourismusverbänden erlauben, von zahlreichen Synergien zu profitieren, ohne allerdings ihre Autonomie und Gestaltungsfreiheit zu verlieren.
Die DP wird gedenktouristische Produkte weiterentwickeln und verstärkt für neue Generationen erlebbar machen. Die Grundpfeiler des luxemburgischen Gedenktourismus sind die Erinnerung an den 2. Weltkrieg, die Konstruktion der europäischen Union als Friedensprojekt sowie die Industrialisierung des Landes mit der Eisen- und Stahlindustrie. Wichtige Projekte wurden in dieser Legislaturperiode begonnen: beispielsweise die internationale „Liberation Road“, welche europäische Gedenkstätte an den 2. Weltkrieg miteinander verbindet, oder der Kauf und die historische Restaurierung der „MS Marie-Astrid“ als Ort, an dem die Schengener Verträge unterzeichnet wurden. Die DP wird diese Projekte weiterführen und die notwendigen Mittel dafür zur Verfügung stellen. Die „MS Marie-Astrid“ wird ihren festen Ankerplatz in Schengen erhalten und zu einer führenden Attraktion im Osten des Landes werden.
Um die Lebens- und Aufenthaltsqualität zu stärken, bedarf es einer starken Investitionspolitik im Tourismus. Im 11. Fünfjahresinfrastrukturplan, der kürzlich von der Abgeordnetenkammer verabschiedet wurde, wurden die finanziellen Mittel von 60 Millionen Euro auf 70 Millionen Euro erhöht. Die DP bekennt sich zu einer starken Investitionspolitik im Tourismus, die zur Stärkung der Regionen beiträgt.
Für die DP sind Wasser- und Umweltschutz einerseits, und Tourismus andererseits vereinbar. Deshalb wurde in der laufenden Legislaturperiode eine Machbarkeitsstudie für ein Hotelprojekt in Lultzhausen in Stauseenähe in Auftrag gegeben. Die DP wird ein solches Hotelprojekt mit klaren Umweltauflagen ausschreiben, um so ein Vorzeigemodell für umweltfreundliche Übernachtungsstrukturen mit einem Akzent auf sogenannten „Slow Tourism“ zu schaffen.
Soziale Beschäftigungsinitiativen leisten eine herausragende Arbeit, um ein gutes „Rent a Bike“-System in den Regionen anzubieten. Die DP wird den Initiativen die nötigen Mittel zur Verfügung stellen, um die unterschiedlichen regionale Angebote besser aufeinander abzustimmen und ein flächendeckendes Angebot anzubieten. Eine Onlinebuchbarkeit wird in enger Zusammenarbeit mit den Initiativen angestrebt.
Der Aktivtourismus ist ein Pfeiler der nationalen Tourismusstrategie. Große Fortschritte wurden in der vergangenen Legislaturperiode gemacht, um die Erlebnisqualität im Aktivtourismus zu erhöhen. Die Region Ösling ist beispielsweise die erste europäische Wanderregion die das Prädikat „Leading Quality Region – Best of Europe“ von der europäischen Wandervereinigung erhalten hat. Die DP wird das nationale Wandernetz weiter verbessern und auch den Unterhalt (beispielsweise Freischneiden und Mähen) der Qualitätswanderwege sicherstellen. Auch das Wegemanagement (Markierung und Beschilderung) muss ausgebaut und bei Bedarf verbessert werden.
Die Entwicklung des Radtourismus hat in der laufenden Legislaturperiode Fahrt aufgenommen. Initiativen wie der Vëlosummer tragen dazu bei, Luxemburg als Fahrradland zu positionieren. Die DP wird sich für eine konsequente Weiterentwicklung des Radtourismus einsetzen und ein gutes ganzheitliches Tourenangebot für Radfahrer schaffen. Zudem werden die Gemeinden dabei unterstützt, Anbindungen an das nationale Radwegnetz zu bauen sowie für Radfahrer wichtige Infrastrukturen anzubieten, beispielsweise Gepäckaufbewahrung oder Fahrradaufpumpstationen.
Der Übernachtungsgutschein, den die Regierung in der Coronapandemie, Einheimischen und Grenzgängern angeboten hat, um Beherbergungsbetriebe zu unterstützen, hat dem Inlandstourismus einen regelrechten Aufschwung beschert. Die DP wird durch gezielte Aktionen auch in Zukunft auf einen Inlandstourismus setzen, der den Menschen, die hier leben und arbeiten, das Land und seine Kultur näherbringen.
Die Moselgegend ist weit über die Landesgrenzen hinaus als exzellente Weinregion bekannt. Zahlreiche Events tragen bereits zur Vermarktung der hiesigen Weine bei. Die DP wird in Zukunft in enger Zusammenarbeit mit den Winzervereinigungen die Kellereien und auch die Winzer stärker in den touristischen Fokus rücken und so authentische Erlebnisse für Touristen schaffen, die gleichzeitig einen reellen Mehrwert für die Weinkultur mit sich bringt.
So werden wir einerseits einen klaren legalen Rahmen für die „Wäistuff“ sowie die „salle de dégustation“ beim Winzer schaffen. Andererseits werden wir prüfen, inwiefern die Einrichtung von „Chambres d’hôte“ unter genauen Bedingungen ermöglicht werden kann.
Das Eurewelcome-Label ist ein wichtiges Instrument, um barrierefreie Angebote zu fördern. Die DP wird sich dafür einsetzen, dass ein möglichst breites barrierefreies touristisches Angebot besteht, das den unterschiedlichen Bedürfnissen der Menschen entspricht. Für die DP ist Barrierefreiheit ein Qualitätsmerkmal und wird das Thema bei der touristischen Weiterentwicklung in allen Bereichen mitdenken.
Touristische Sehenswürdigkeiten welche nicht barrierefrei gestaltet werden können, sollen über Digitalangebote besuchbar gemacht werden. Bei wichtigen Denkmälern sollen Tast-Modelle für Sehbehinderte aufgestellt werden.
Der Businesstourismus kann durch eine proaktive Gestaltungspolitik dazu beitragen, prioritäre Wirtschaftscluster zu entwickeln und den Wirtschaftsstandort Luxemburg zu stärken. Die Gründung des GIE „Luxembourg Convention Bureau“ in der laufenden Legislaturperiode war eine wichtige Etappe, um die Entwicklung des Businesstourismus in Luxemburg strategisch und sytematisch anzugehen. Diese Politik zeigt erste Früchte: Innerhalb von drei Jahren hat Luxemburg 20 Plätze im ICCA-Ranking gut gemacht und befindet sich damit auf Rang 54 der wichtigsten Kongressstandorte weltweit (2021).
Die DP ist davon überzeugt, dass der Businesstourismus zu einem realen Motor der Diversifizierung und der Stärkung prioritärer Wirtschaftsbranchen weiterentwickelt werden muss. Internationale Veranstaltungen können nämlich sowohl zur Vermittlung von Knowhow und Innovation als auch zur Standortentwicklung beitragen. Die DP wird daher, konsequent internationale Veranstaltungen fördern, die einen Mehrwert für die Wirtschaft schaffen.
Gleichzeitig stärkt der Businesstourismus die lokale Tourismusindustrie, insbesondere die Horeca-Branchen. In der Tat gibt ein internationaler Teilnehmer an einem Business Event im Schnitt 594 Euro am Tag aus. Zudem werden durch den Businesstourismus jährlich 332.000 Übernachtungen generiert (2021). Demnach ist die Bedeutung des Businesstourismus eine doppelte: Stärkung der strategischen Wirtschaftsentwicklung unseres Landes und Stärkung der lokalen Tourismusindustrie. Aus diesen Gründen wird die DP einen nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Businesstourismus fördern, der einen reellen Mehrwert schafft.
In der laufenden Legislaturperiode wurde das Logo „Green Business Events“ ausgearbeitet, um Businessveranstaltungen möglichst umweltfreundlich zu gestalten, von der Anreise bis hin zum Catering. Die DP wird sich dafür einsetzen, dass nachhaltige Veranstaltungen in Zukunft zur Normalität werden sowie die Zertifizierung von Veranstaltungsorten mit Nachhaltigkeitslabeln unterstützen.
Die Wortzusammensetzung Bleisure (Business und Leisure) steht für die Kombination aus Business- und Freizeitaufenthalt. Die DP wird aktiv fördern, dass Angebote für Businesstouristen geschaffen werden, um ihren Aufenthalt zu verlängern und in diesem Konzept besonders auch die Regionen des Landes eingebunden werden. Dies fördert die lokale Tourismusindustrie insbesondere im ländlichen Raum.
Luxemburg als Businessdestination weiterzubringen, ist nur möglich, wenn alle Akteure an einem Strang ziehen. Die DP wird daher ein jährliches Businesstourismusforum organisieren, um neue Ideen zu entwickeln und das Networking zwischen Partnern zu fördern. Diese Foren sollen auch für Weiterbildung genutzt werden.
In vielen Wirtschaftsbereichen werden kontinuierlich neue Strategien entwickelt. Die DP wird dafür Sorge tragen, dass diese Strategien den Geschäftstourismus systematisch mitdenken und damit eine ganzheitliche Standortpolitik verfolgen.
Veranstaltungsorte müssen zunehmen in Digitalisierung und neue Technologien investieren, um neuen Entwicklungen Rechnung zu tragen. Die DP wird mittels des LCB (Luxembourg Convention Bureau), den Veranstaltern Zugang zu neuesten Entwicklungen und Trends im Bereich digitaler Innovationen geben. Zudem sollen Investitionen in digitale Infrastrukturen gezielt gefördert werden.
Die Bedürfnisse an internationale Kongresszentren haben sich in den vergangenen Jahren deutlich gewandelt. Die aktuellen Luxexpohallen tragen dem internationalen Trend von Confex-Aktivitäten (Kombination aus Konferenzen und Ausstellungen) nur beschränkt Rechnung. Die DP wird ein neues nationales Kongresszentrum errichten, das nicht nur den internationalen Standards entspricht, sondern auch eine Hotelstruktur, eine Konzerthalle sowie angrenzende Geschäfte entstehen lassen, um einen lebendigen Ort des Austauschs und Begegnens schaffen.
Um konkret den Nutzen von Business Events zu evaluieren und sicherzustellen, dass die richtigen strategischen Weichen gestellt werden, wird die DP gemeinsam mit den Akteuren aus der Branche ein Observatorium für Business Events gründen. Die Hauptmission wird sein, die Entwicklung der Branche kritisch zu begleiten, und sowohl quantitativ als auch qualitativ die Fortschritte der Businesstourismusstrategie zu erfassen und zu evaluieren.