Seit Beginn der Pandemie sind unsere Gesundheit und unser Gesundheitssystem erneut in den Vordergrund des Interesses gerückt: insbesondere der Angehörigen der Gesundheitsberufe. Aus diesem Grund wurde das Thema im Parlament in einer Interpellation erörtert.
Die DP begrüßt das Engagement der Regierung, den Gesundheitssektor neu aufzuwerten, so Gusty Graas in seiner Rede. Im Gesundheitsministerium wurde daher die Position des Chief Nursing Officer geschaffen, der den direkten Ansprechpartner für das Gesundheits- und Pflegepersonal im Ministerium darstellt, und deren Anliegen daher mehr politisches Gewicht erhalten.
In Zukunft müssen weitere Anstrengungen unternommen werden, um die Attraktivität der verschiedenen Berufe zu verbessern und sie nach außen zu vermitteln. Auf diese Weise sollten wieder mehr junge Menschen für diese Berufe begeistert werden.
Gegenwärtig haben viele Krankenpfleger und Hilfskrankenpfleger zu viele administrative Aufgaben. Zeit, die ihnen für den Patienten fehlt. Das muss sich ändern, weil der Patient in die Mitte des Systems gehört.
In Zukunft wird es in unserem Land zu einem Personalmangel im Gesundheitswesen kommen. Gegenwärtig können wir diesen Mangel nur durch den Rückgriff auf ausländisches Personal ausgleichen, was unser Land extrem vom Ausland abhängig macht. Über 62% der Personen in den regulierten Gesundheitsberufen kommen nicht aus Luxemburg.
So gibt es bereits heute, z.B. in den Pflegeheimen, nicht genügend Personal. Auch für die Umsetzung des gerontologischen Plans und des Palliativplans wird mehr Fachpersonal benötigt. Im Dialog mit den Berufsverbänden entwickelt die Regierung daher Maßnahmen gegen diesen Mangel.
Dazu gehört der Bachelor im Bereich der Pflege, den Luxemburg bislang als einziges Land in der EU nicht anbietet. Der Bachelor würde diesen Beruf aufwerten und damit wieder mehr junge Menschen motivieren. Dies würde es ermöglichen, den Krankenpflegern zusätzliche Kompetenzen zu übertragen, was die Ärzte entlasten könnte.
Auch Pflegehelfer müssen mehr Perspektiven erhalten, z. für einen Karrierewechsel als Krankenpfleger.
Die Gesundheitsberufe sind für unsere Gesellschaft absolut systemrelevant. Deshalb muss sich die Politik jetzt stärker für das Gesundheitspersonal einsetzen.