Es gibt nur wenige Veranstaltungen, die so viele Menschen in ihren Bann ziehen wie eine Fußball-Europameisterschaft. Eine Zeit, die der Ball und nicht die Politik dominieren sollte.
Dennoch hat es ein ungarisches Gesetz fertiggebracht, dass die Gesellschaftspolitik den Sport in den Hintergrund gedrängt hat. Es ging nicht mehr um Dreierketten oder Videobeweise, sondern um die Beleuchtung der Münchner Allianz-Arena in symbolischen Regenbogenfarben. Letztendlich hat sich die UEFA mit ihrer ablehnenden Haltung durchgesetzt. Die UEFA, die doch sonst Respekt und Anti-Rassismus auf ihre Fahnen schreibt.
Um was ging es eigentlich? Es geht um ein ungarisches Gesetz, das die positive Darstellung von Homosexualität, Transsexualität und Geschlechtsumwandlung gegenüber von Kindern und Jugendlichen verbietet. Für Ungarn passt nur Heterosexualität in die ‚Normalität‘, ähnlich wie in Russland. Über andere Arten der Sexualität dürfen junge Leute nicht aufgeklärt werden… . In den Schulen darf man nicht mit Ihnen darüber sprechen.
Luxemburg und die Mehrheit der EU-Länder haben Ungarn klar zu verstehen gegeben, was sie von dieser Haltung halten. Unsere Regierung hat zusammen mit den Regierungen Belgiens und der Niederlande einen Brief initiiert, mit dem sie sich klar gegen die Diskriminierung der LGBTI-Gemeinschaft gestellt und die Einhaltung der zentralen europäischen Werte eingefordert haben. Das Gros der EU-Staaten hat sich damit solidarisch erklärt.
Diese Reaktion zeigt, dass Grundrechte und Rechtsstaatlichkeit für die Europäische Union nicht verhandelbar sind.
In den letzten Jahren hat sich vieles zum Positiven gewandelt, das die Rechte von homo- und transsexuellen Menschen betrifft. Dennoch gibt es auch in Luxemburg Kräfte, denen diese Entwicklung ein Dorn im Auge ist.
Für die DP ist es seit langem klar, dass niemand wegen seiner sexuellen Orientierung diskriminiert werden darf. Unsere liberale DNS ist da mehr als eindeutig – hierzulande genauso wie in Europa.