Dieses Mal im Spotlight: Daliah Scholl, die neu gewählte Präsidentin der DP Süden.
Mit der gelernten Flötistin steht zum ersten Mal eine Frau an der Spitze des Südbezirks der DP. Daliah ist schon seit 2011 Präsidentin der DP-Sektion Esch und sitzt seit den letzten Kommunalwahlen (2017) auch für die DP im Escher Stadtrat.
Worin liegt ihre Motovation Politik zu machen, wie sehen ihre Prioritäten aus und vor allem, wie will sie die Sektionen im Luxemburger Süden auf das Superwahljahr 2023 vorbereiten? Darüber hat sich das DP-Magazin mit ihr unterhalten.
Daliah, Du bist schon lange in Esch und im Süden engagiert. Wie kam es dazu?
Ich komme aus einem künstlerischen und freigeistigen Umfeld. Meine Mutter und mein Großvater waren freischaffende Künstler, mein Vater freischaffender Architekt. Dazu kamen noch unterschiedliche multikulturelle Einflüsse, mit denen ich groß geworden bin. Meine Mutter hat italienische Wurzeln, ich wurde in Indien geboren und das Viertel in dem wir wohnten hat den höchsten Ausländeranteil von ganz Esch.
Begriffe wie Diversität, Freiheit und die freie Entfaltung des Menschen waren daher von Kindesbeinen an ein Teil meines Lebens und prägen auch heute noch mein Engagement. Es ist wichtig, dass man sich engagiert, wenn man etwas bewegen will. Vor allem sollten sich mehr Frauen politisch engagieren. Ich habe eine Tochter, der ich ein Beispiel sein will. Kritisch denken, für eigene Ideen kämpfen, die Gesellschaft aktiv mitgestalten, anstelle nur passiv herumzusitzen. Ich will ihr vorleben, was mir am Herzen liegt.
„Es ist mir wichtig, dass man sich einsetzt, wenn man etwas bewegen will.”
Wo liegen deine politischen Prioritäten?
Mein Hauptanliegen ist die persönliche Freiheit, die eine freie Entfaltung erst möglich macht. Dies muss unseren Kindern von Anfang an vermittelt werden, nur so können aus ihnen freie und verantwortungsvolle Erwachsene werden. Der Schlüssel hierzu ist die Bildung, besonders aus Sicht einer liberalen Partei. Claude Meisch hat in diesem Bereich in den letzten Jahren schon hervorragende Arbeit geleistet, in dem er das Bildungsangebot verbreitert und Chancengleichheit und Inklusion in den Schulen vorangetrieben hat.
Wo liegen deiner Meinung nach die Stärken des Südens und wo die Herausforderungen der nächsten Jahre?
Der Süden ist nicht so sichtbar wie andere Regionen des Landes, oft zu Unrecht. Der Süden ist eine hochdynamische Region, die viel zu bieten hat. Da sind die kulturelle und sprachliche Vielfalt, das Erbe der Industriekultur und die Natur – letztere liegen oft direkt nebeneinander, aber der Süden ist noch viel mehr. Er hat Potenzial: In der Forschung, im Gesundheitsbereich, im Wohnungsbau und für das Handwerk. Das muss genutzt werden, um die Region zu entwickeln, auch im Rahmen einer nachhaltigen Gestaltung unserer Städte, die den Bürgern neue Perspektiven und mehr Lebensqualität bieten.
Für mich spielt auch die Kultur eine wichtige Rolle. Mit ‚Esch2022‘ haben wir eine einmalige Gelegenheit, die Stärken der Region herauszustreichen und den positiven Schwung des Kulturjahres zu nutzen.
Wie sehen Deine Pläne für die DP-Süden aus, insbesondere im Hinblick auf das Superwahljahr 2023?
Es ist mir eine große Freude und Ehre diese Aufgabe wahrnehmen zu dürfen. Mein Vorgänger Max Hahn hat in den letzten Jahren gute Arbeit geleistet, an die ich anknöpfen möchte. Ich will die einzelnen Sektionen besuchen, den Austausch mit Mitgliedern suchen und die Basis bei konkreten Ideen einbinden. Die Mitglieder sind die Stärke unserer Partei, daher sollen sie auch helfen, die ganz wichtigen Entscheidungen vorzubereiten. Ich freue mich auf jeden Fall, unsere Mitglieder bald persönlich treffen zu können, das hat mir in den letzten Monaten doch sehr gefehlt.