Das schulische Angebot weiter ausbauen, junge Menschen auf eine digitale Welt vorbereiten und die Schülerinnen und Schüler weiterhin intensiv fördern – das sind die drei Schwerpunkte, die Bildungsminister Claude Meisch auf seiner traditionellen Pressekonferenz zum Schulbeginn vorstellte.
„Wir dürfen nicht aufhören, uns immer wieder auf den Prüfstand zu stellen und zu schauen, ob wir allen Kindern wirklich faire Bildungschancen bieten können“, sagte Bildungsminister Claude Meisch.
„Unterschiedliche Schulen für unterschiedliche Schüler“
Die luxemburgische Schule braucht eine breite Palette von Angeboten, die der Vielfalt, den Talenten und den Ambitionen der Schüler gerecht werden. In diesem Schuljahr wird eine neue öffentliche Europaschule in Mersch hinzukommen. Im Schuljahr 2022/23 wird eine weitere öffentliche Europaschule in der Hauptstadt ihre Türen öffnen.
Das neue Schulfach „Digitale Wissenschaften“, das auf die Vermittlung von Kompetenzen des 21. Jahrhunderts abzielt, wird ab diesem Schuljahr schrittweise in den Lyzeen eingeführt. Mit den Sektionen „N – Unternehmertum, Finanzen und Marketing“ (2022) und „P – Pädagogik, Psychologie, Soziologie und Philosophie“ (2023) werden zwei neue Zweige in der Sekundarstufe hinzukommen.
Sommerschule und kostenlose Hausaufgabenhilfe
Das Bildungsministerium legt auch weiterhin großen Wert auf die Unterstützung von Schülern mit Lernschwierigkeiten. Deshalb wurde auch in diesem Jahr eine Sommerschule organisiert. Im Rahmen von Wahlpflichtkursen haben über 7.000 Schülerinnen und Schüler das Angebot angenommen, Unterrichtsinhalte zu wiederholen und sich so gut auf die Einschulung im Herbst vorzubereiten.
Gemeinsam mit den Schulpartnern soll in den nächsten Monaten ein bundesweites Konzept für eine kostenlose Hausaufgabenhilfe entwickelt werden. Diese Maßnahme wird ein weiteres Puzzlestück sein, um allen Kindern im Land faire Bildungschancen anzubieten.
Eine der zentralen Herausforderungen für unser Schulsystem bleibt die Integration der neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler. Die Reform der ‚Empfangsklassen‘ ist daher ein weiterer Schwerpunkt des ehrgeizigen Maßnahmenpakets, um die Integration der Neuankömmlinge in Zukunft zu verbessern.
Schulpflicht bis 18 Jahre
Um das Problem der Schulabbrecher in den Griff zu bekommen, soll die Schulpflicht vom 16. auf das 18. Lebensjahr angehoben werden. Die Schüler sollen genügend Zeit erhalten, um sich angemessen auf die Arbeitswelt vorzubereiten. Sie sollen auch von alternativen Bildungskonzepten und psychosozialer Unterstützung profitieren können.
„Impfungen und Tests sind der Schlüssel zu mehr Normalität in den Schulen, in den Betreuungseinrichtungen und bei allen anderen Kinder- und Jugendaktivitäten.“ (Claude Meisch)
Eine sichere Rückkehr mit fairen Bildungschancen.
„Minimale Chance für das Virus, maximale Chance für Bildung“: Das bleibt das Leitmotiv für diesen Schuljahresbeginn. Im Vergleich zum letzten Schuljahr stehen nun zwei neue Möglichkeiten zur Verfügung, um die notwendige Sicherheit in den Schulen zu gewährleisten: Impfungen und Tests.
Die besonders große Zahl von Schülern und Lehrern, die sich an der Impfkampagne beteiligen, und die leistungsstarke Teststrategie ermöglichen flexiblere Maßnahmen. Mit einem angepassten Stufenplan soll wieder mehr Normalität in die Schulen einkehren.
Die allgemeine Maskenpflicht im Unterricht konnte abgeschafft werden. Schüler und Lehrer müssen nun in ihrem Klassenzimmer keine Masken tragen. Die Masken sind nur noch im Schulbus oder bei Bewegungen innerhalb von Gebäuden vorgeschrieben.
Mehr Sicherheit und Normalität für alle
Im letzten Schuljahr haben mehr als 90 % der Schüler freiwillig Selbsttests durchgeführt, wodurch größere Ansteckungsketten verhindert werden konnten. Zum Schulanfang hat das Bildungsministerium seine Testkapazitäten noch einmal aufgestockt, um den Schülern, die sich noch nicht impfen lassen konnten, entgegenzukommen.