Luxemburg konnte sich in den letzten Jahrzehnten als Finanzplatz etablieren. Insbesondere mit unserer Fondsbranche sind wir weltweit führend. Derzeit werden in den Luxemburger Fonds über fünf Billionen Euro verwaltet und das Großherzogtum verfügt über 119 Banken.
Unser Finanzplatz steht vor allem für rund 55.000 Arbeitsplätze und Staatseinnahmen in Milliardenhöhe. Allein die Zeichnungsgebühr der Fonds bringt jährlich 1,2 Milliarden Euro in die Staatskasse.
Als Ökonom weiß ich, dass eine gesunde Wirtschaft – und vor allem ein gesunder Finanzplatz – nach wie vor die Grundlage unseres Wohlstands, des Erfolgsmodells Luxemburg, ist.
Unser Ökonomisches System ist aber nicht vom Himmel gefallen.
Wir verfügen über einen rechtlichen Rahmen, der ständig angepasst wird und den Anlegern Sicherheit und Berechenbarkeit gibt. Und vor allem haben wir auch hochspezialisierte und gute Leute, d.h. Rechtsanwälte, Bank- und Versicherungsexperten, die einen echten Mehrwert darstellen.
Luxemburg kann sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. Anleger sind stets auf der Suche nach Möglichkeiten, ihr Vermögen möglichst sicher und effizient anzulegen. Populistische Wahlkampfideen wie eine Vermögenssteuer würden sich enorm negativ auf die Banken auswirken, die hier in Luxemburg Vermögen verwalten. Unsere Banken, die ohnehin sehr strengen Auflagen seitens der Regulierungsbehörde unterliegen, könnten von heute auf morgen weg sein – mit dem Wegfall von Arbeitsplätzen und Einnahmen für den Staat. Dies hätte direkte Auswirkungen auf unseren Wohlstand.
Länder wie Irland positionieren sich immer stärker und Luxemburg droht, weitere Marktanteile zu verlieren. Irland verfügt über eine aggressive Gesetzgebung, um Fonds anzuziehen. Vor Kurzem gab der Vermögensverwalter Amundi bekannt, dass sieben Fonds mit bisherigem Sitz in Luxemburg nach Irland transferiert werden. Diese Fonds verwalten 10,7 Milliarden Euro. Bereits im September hatte Amundi Gelder in Höhe von fast sieben Milliarden nach Irland überwiesen. Wir sehen: Die Konkurrenz schläft nicht.
Deshalb gibt es nur einen Weg: Den Weg der Innovation. So wie unser Finanzplatz sich durch die Fonds einen Vorteil verschaffen konnte, so müssen alternative Assets in Luxemburg als Start-up-Nation weiterentwickelt werden. Deshalb ist es wichtig, Anreize für Unternehmer zu schaffen, sich nicht in Paris, Berlin oder Amsterdam, sondern hier in Luxemburg niederzulassen.
Vor allem ‚Sustainable Finance‘ muss gefördert und ausgebaut werden. Jeder dritte nachhaltige Fonds in Europa hat seinen Sitz in Luxemburg. Damit steht unser Land an erster Stelle. Unsere ‚Luxembourg Green Exchange‘ verfügt über die meisten grünen Anleihen weltweit. Damit dies so bleibt, muss die Steuerbelastung im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig bleiben und jederzeit den internationalen Standards entsprechen. Gleichzeitig müssen unsere rechtlichen Rahmenbedingungen innovativ weiterentwickelt werden, damit wir auch in Zukunft die Nase vorn haben.
Das ist das Luxemburger Erfolgsmodell!