Der delegierte Minister für Digitalisierung Marc Hansen, hat eine Reihe ehrgeiziger Projekte für dieses Jahr vorgestellt. Die derzeitigen Verfahren und Arbeitsprozesse im öffentlichen Dienst sollen modernisiert werden, um den Anforderungen des digitalen Zeitalters gerecht zu werden.
Der Minister setzt bewusst auf das Potenzial von GovTech, d.h. auf Technologien, die den Austausch mit Bürgern und Unternehmen sowie die interne Kommunikation zwischen den verschiedenen Verwaltungen erleichtern sollen.
EXPERIMENTIEREN, AUSTAUSCHEN, INNOVIEREN
Das GovTech Lab soll die Digitalisierung des öffentlichen Dienstes beschleunigen, indem es auf das Wissen externer Akteure zurückgreift. Im Einklang mit dem Ansatz der offenen Innovation schafft das Ministerium eine interaktive Plattform, auf der Akteure des öffentlichen Dienstes und Experten aus dem privaten Sektor zusammenkommen. Eine Community für den Austausch kreativer Ideen und neuer Technologien.
Das GovTech Lab zielt darauf ab, eine innovative Arbeitskultur zu fördern, indem verschiedene Herausforderungen organisiert werden. Zunächst schlagen die Verwaltungen ein spezifisches Problem vor, das im Rahmen der Herausforderung gelöst werden soll. Danach findet eine öffentliche Ausschreibung statt, an der Start-ups, Forscher, Unternehmen, Unabhängige und sogar Studenten teilnehmen können. Sie sollen innovative Lösungen für die spezifische Herausforderung vorschlagen und somit ihre individuellen Kompetenzen unter Beweis stellen.
Die erste Herausforderung namens Bye bye Robots! wurde Ende letzten Jahres gestartet: mit dem Ziel, Websites des öffentlichen Dienstes vor Spam-Angriffen zu schützen. Die Kandidaten sollten eine neue Methode entwickeln, um zu überprüfen, ob sich ein Mensch oder ein Roboter angemeldet hat.
HARMONISIERUNG DER VERWALTUNGSVERFAHREN ZUGUNSTEN DER BÜRGER
Im Sinne der administrativen Vereinfachung des öffentlichen Dienstes stellte Minister Marc Hansen Anfang Januar ein weiteres neues Projekt vor: enquetes-publiques.lu – ein digitales Portal für Beteiligungsverfahren.
Die neue Website ermöglicht den Bürgern einen schnellen und einfachen Zugang zu Informationen über aktuelle öffentliche Verfahren. Die Bürger haben die Möglichkeit, ihre Beiträge elektronisch bei den betroffenen Behörden einzureichen. Darüber hinaus können Benutzer bestimmte Verfahren oder Themen abonnieren. Und schließlich profitieren die Verwaltungen ebenfalls von der neuen Website aufgrund der vereinfachten und schnelleren Verwaltung der Bürgerbeiträge.
STRATEGIE DER DIGITALEN GOUVERNANCE
Vor kurzem hat Minister Marc Hansen auch die neue Strategie E-Governance 2021-2025 vorgestellt, in der die verschiedenen Elemente für die Digitalisierung des öffentlichen Dienstes definiert sind. Dieser Übergang soll sich an 6 Prinzipien orientieren.
Wärend 2015 schonn die 3 Kriterien des Once only, Digital by Default und der Transparenz definiert wurden, kommen jetzt 3 neue hinzu:
- Inklusion: die Dienstleistungen sollen für jeden zugänglich und verständlich sein,
- Sicherheit und Vertrauen: die Verwaltungen müssen den Schutz privater Daten gewährleisten,
- Interoperabilität: Standardisierte IT-Programme sollen die Kompatibilität von Daten gewährleisten und so die Kommunikation zwischen Verwaltung und Bürgern erleichtern.